Andreas Niederhauser

Mal Mal

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Mal Mal
19. August 2016

Ich fing spät an zu malen, als Erwachsener mit Hintergrund, sozusagen. Oder Untergrund: In den 1980er und -90er Jahren betrieb ich während rund zehn Jahren mit Freunden das «Kunsthaus Oerlikon» (Off-Space) in Zürich – einige von Ihnen erinnern sich vielleicht noch an diesen nomadischen, aber Raum, Zeit und Tiefe bietenden Unort. Dann wurde ich vom Kurator zum Künstler; es fing mit leeren Kartonschachteln an, die ich bei einem Discounter entdeckte und nach Hause trug. Sie zu bemalen (und nicht eine Leinwand), hatte etwas Befreiendes. Karton ist nichts Wertvolles und das Malen setzte mich in Bewegung. Mit der Kartonschachtel hatte ich einen Gegenstand gefunden, mit dem ich sofort zu malen beginnen konnte – es gab da keine Angst vor einer weissen Leinwand. Die Kartonschachtel ist der eigentliche Ursprung meiner Malerei. Zudem waren die Kartonschachteln jederzeit gut verfügbar.
Ich bin ein Chribli, -der einfach nur Energie freisetzen möchte. Aber wie bringe ich als Chribli etwas auf eine Fläche, das auch andere anschauen können und mögen?
Und heute bevorzuge ich die Sperrholzplatte.

Andreas Niederhauser, 19.8.2016